Mali

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Republik Mali
République du Mali
Wahlspruch: Un peuple, un but, une foi
(französisch für „Ein Volk, ein Ziel, ein Glaube“)
Amtssprache(n) Französisch
Hauptstadt Bamako
Staats- und
Regierungsform
semipräsidentielle Republik
Währung 1 CFA-Franc BCEAO (XOF) = 100 Centimes
Unabhängigkeit 20. Juni 1960 (von Frankreich, als Teil der Mali-Föderation)
22. September 1960 (als Mali)
Nationalhymne Pour l’Afrique et pour toi, Mali („Für Afrika und für Dich, Mali“)
Nationalfeiertag 22. September
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen RMM
ISO 3166 ML, MLI, 466
Top-Level-Domain .ml
Telefonvorwahl +223

Mali (deutsch [ˈmaːli], französisch [maˈli] (amtlich Republik Mali) ist ein Binnenstaat in Westafrika. Die Hauptstadt Malis ist Bamako im Südwesten des Landes, am Fluss Niger liegend. Der Staat Mali ist benannt nach dem mittelalterlichen Malireich.

Geschichte

Im späten 19. Jahrhundert wurde Mali Teil der Kolonie Französisch-Sudan. Zusammen mit dem Senegal erlangte die 1959 gegründete Mali-Föderation 1960 ihre Unabhängigkeit. Nach wenigen Monaten zerbrach die Mali-Föderation und Mali erklärte sich für unabhängig und trat noch 1960 in die Vereinten Nationen (UN) ein. Erster Präsident war bis 1968 Modibo Keïta (1915–1977). Lange herrschte nur eine Partei, bis ein Militärputsch 1991 zur Verabschiedung einer neuen Verfassung führte. Im Januar 2012 eskalierte ein bewaffneter Konflikt in Mali. Dabei proklamierten die Tuareg-Rebellen die Abspaltung des Staates Azawad im Norden von Mali. Angesichts der Gebietsgewinne von Islamisten begann im Januar 2013 die Opération Serval, durch die malische und französische Truppen den Großteil des Nordens zurückeroberten. Der UN-Sicherheitsrat unterstützt den Friedensprozess mit der Friedensmission MINUSMA, an der auch Deutschland, Österreich und die Schweiz beteiligt waren. Im Mai 2021 kam es zu einem erneuten Militärputsch. Mitte Juni 2023 forderte Malis Militärregierung den Abzug aller rund 12.000 UN-Friedenssoldaten. Ende Juni 2023 beschloss der UN-Sicherheitsrat nach Auslauf des Mandats ein Ende der Friedensmission in Mali. Die Mission soll nach Ende einer Übergangsfrist von sechs Monaten zum Jahresende 2023 beendet sein.[1]

Verwaltungsgliederung

Mali ist in zehn Regionen und den Hauptstadtdistrikt gegliedert.

Karte der politischen Gliederung von Mali


Region Hauptstadt Kreise ISO 3166-2-
Code
Bamako (Hauptstadtdistrikt)
Gao Gao Ansongo, Bourem, Gao, Ménaka ML-7
Kayes Kayes Bafoulabé, Diéma, Kayes, Kéniéba, Kita, Nioro du Sahel, Yélimané ML-1
Kidal Kidal Abeïbara, Kidal, Tessalit, Tin-Essako ML-8
Koulikoro Koulikoro Banamba, Dioïla, Kangaba, Kati, Kolokani, Koulikoro, Nara ML-2
Ménaka Ménaka Andéramboukane, Inékar, Ménaka, Tidermène ML-9
Mopti Mopti Bandiagara, Bankass, Djenné, Douentza, Koro, Mopti, Ténenkou, Youwarou ML-5
Ségou Ségou Barouéli, Bla, Macina, Niono, San, Ségou, Tominian ML-4
Sikasso Sikasso Bougouni, Kadiolo, Kolondiéba, Koutiala, Sikasso, Yanfolila, Yorosso ML-3
Taoudénit Taoudenni Achouratt, Al-Ourche, Araouane, Boudje-Béha, Foum-Alba, Taoudénit ML-10
Timbuktu Timbuktu Diré, Goundam, Gourma-Rharous, Niafunké, Timbuktu ML-6

Literatur

  • 2014: Die Mali-Intervention: Befreiungskrieg, Aufstandsbekämpfung oder neokolonialer Feldzug?, Bernhard Schmid, 158 Seiten, Unrast Verlag, ISBN 978-3897710511
  • 2016: Mali (Wegweiser zur Geschichte), Herausgeber Martin Hofbauer und Philipp Münch (Herausgeber), Torsten Konopka, 272 Seiten, Verlag Ferdinand Schöningh, 2. aktualisierte Auflage, ISBN 978-3506786616
  • 2020: Mali - Rebellion, Terror, Heiliger Krieg oder Kampf um bessere Lebensbedingungen?, Leonhard Harding, 208 Seiten, LIT Verlag, ISBN 978-3643144324
  • 2021: Mali und westlicher Sahel, Herausgeber Julius Heß, Karl-Heinz Lutz und Torsten Konopka, 280 Seiten, Brill | Schöningh, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, ISBN 978-3506760593
  • 2021: FRIEDENSEINSÄTZE DER UN IN MALI: Ein ehrgeiziges Mandat mit komplexen Anwendungen, Amadou Haidara, 140 Seiten, Verlag Unser Wissen, ISBN 978-6204271613
  • 2022: Das andere Mali: Eine ländliche Gesellschaft im Umbruch, Barbara Rocksloh-Papendieck, 160 Seiten, Carl-Auer Verlag GmbH, ISBN 978-3849704544

Weblinks