Abba Arikha

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Grabmal der Amoräer in Tiberias im heutigen Israel

Abba Arikha (Talmudic aramäischen אבא אריכא; hebräisch אבא אריקא, auch Abba Arika, Rav oder Rab) (175 in Kafri, Asoristan, Sassanidenreich – 247 in Sura, Babylonien) war ein bedeutender jüdischer Gelehrter. Er war ein Talmudgelehrter aus der letzten Tannaiten- beziehungsweise der ersten Amoräer-Generation und gilt als der Begründer des Lehrhauses in Sura in Babylonien. Üblichweise wurde er nur Rab genannt. Seinen Nachnamen Arikha bekam er aufgrund seiner ungewöhnlichen Körpergröße.[1][2]

Leben

Abba Arikha entstammte einer angesehenen babylonischen Familie, die von sich behauptete, ihren Ursprung auf Schimei, den Bruder König Davids, zurückzuführen. Sein Vater Aibo war ein Bruder von Chija bar Abba I. (auch Rabbi Hiyya), der in Palästina lebte und ein hochgeschätzter Gelehrter im Kollegium des Patriarchen Jehuda ha-Nasi (Jehuda I.) war. Durch seine Verbindungen zu seinem Onkel und später als Schüler seines Onkels und als Mitglied der Akademie in Sepphoris erwarb Abba Arikha ein so außerordentliches Wissen über die traditionellen Überlieferungen, dass er in seinem Heimatland zu ihrem führenden Vertreter wurde. Nachdem er ordnungsgemäß zum Lehrer geweiht worden war kehrte er nach Babylonien zurück, wo er sofort eine Karriere begann, die eine Epoche in der Entwicklung des babylonischen Judentums markieren sollte.[1]

In den Annalen der babylonischen Schulen wird das Jahr seiner Ankunft (das 530. Jahr der Seleukiden und das 219. Jahr der gemeinsamen Ära) als Ausgangspunkt der Chronologie des talmudischen Zeitalters festgehalten. Er ging zunächst nach Nehardea, wo ihn der Exilarch zum Agoranomos (Marktmeister) ernannte. Rabbi Schela machte ihn zum Dozenten (Amora) seines Kollegs. Von dort zog Abba Arikha nach Sura am Euphrat, wo er eine eigene Schule gründete, die sich zum intellektuellen Zentrum der babylonischen Juden entwickelte. Er lebte und arbeitete dort bis zu seinem Tod 247 als angesehener Lehrer des Gesetzes mit einer Vielzahl von Schülern, die aus allen Teilen der jüdischen Welt kamen. Er begründete die Methode zur Verarbeitung des überlieferten Materials, dem der Talmud seinen Ursprung verdankt. Die in seinem Namen aufgezeichneten juristischen und rituellen Ansichten und seine Auseinandersetzungen mit Samuel bilden den Hauptteil des babylonischen Talmuds. Abba Arikha übte einen großen positiven Einfluss auf die moralischen und religiösen Verhältnisse seines Heimatlandes aus. Er verhinderte Missbräuche in Sachen Heirat und Scheidung und prangerte Unwissenheit und Nachlässigkeit in Sachen Ritualbefolgung an.[1]

Bibliografie

  • I. H. Weiss, in Kokbe Yiẓḥaḳ, No. 8, Seiten 22-30; No. 9, Seiten 49-55; No. 10, Seiten 16-21
  • I. H. Weiss, in Kokbe Yiẓḥaḳ, No. 8, Dor, iii. Seiten 147-161
  • Abraham Lewysohn, in Kobak's Jeschurun (der hebräische Teil), vi. 114-120 und vii. 6-16
  • Jos. Umanski, in Gräbers Oẓar ha-Sifrut, v. 159-212
  • M. J. Mühlfelder, Rabh - Ein Lebensbild zur Geschichte des Talmud, 1871
  • Wilhelm Bacher, Ag. Bab. Amor. Seiten 1-33
  • Jakob Reifmann, in Ha-Maggid, 1871, No. 12
  • David Kahana, in Ha-Shiloaḥ, 1898, Seiten 432-440
  • Moses Simeon Antokolski, in Ha-Asif, ii., mit Anmerkungen von Straschun[1]

Literatur

  • Jacob Samuel Zuri: Rab. Biografia Talmudit, Jerusalem 1925
  • Rudolf Felten: Die Stellung Rabs in der haggadischen Überlieferung, Köln 1972
  • Israel Konovitz: Rab - Samuel, Jerusalem 1974

Weblinks

Quellen