Niedersachsen

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Wappen von Niedersachsen
Positionskarte von Niedersachsen einschl. der Lage innerhalb Deutschlands
Karte der politischen Gliederung von Niedersachsen

Niedersachsen Zum Anhören anklicken [ˈniːdɐzaksn̩] (saterfriesisch Läichsaksen, niederdeutsch Neddersassen, Abkürzung Nds.) ist ein deutsches Bundesland. Die Hauptstadt und einwohnerreichste Stadt ist Hannover, weitere Großstädte sind Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück, Wolfsburg, Göttingen, Hildesheim und Salzgitter. Ende 2015 hatte das Land 7.926.599 Einwohner.[1] Niedersachsen ist nach Bayern das nach Fläche zweitgrößte deutsche Bundesland.

Im Süden grenzt Niedersachsen an Nordrhein-Westfalen sowie an Hessen, im Südosten an Thüringen, im Osten an Sachsen-Anhalt und Brandenburg, im Nordosten an Mecklenburg-Vorpommern und im Norden an Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Ballungsräume von Hamburg und Bremen - wobei das letztere Bundesland von ihm umschlossen wird - reichen bis nach Niedersachsen hinein.

Geschichte

Das Bundesland entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, am 1. November 1946, auf die Initiativen von Kurt Finkenwirth (1885–1943), Syndikus der Industrie- und Handelskammer Hannover und langjähriger Sprecher der Selbstorganisation der niedersächsischen Wirtschaft, durch die Vereinigung des Landes Hannover mit den Freistaaten Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe. Das Land Hannover war gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen am 23. August 1946 gegründet wurden. Der Ministerpräsident des Landes Hannover, Hinrich Wilhelm Kopf (1893–1961), hatte bereits im Juni 1945 die Bildung eines Landes Niedersachsen aus möglichst großen Gebieten in der Mitte der britischen Zone angeregt. Obwohl es vonseiten einiger Politiker in Oldenburg und Braunschweig Alternativvorschläge gab, fand auf der Sitzung des Zonenbeirats am 20. September 1946 der Vorschlag Kopfs, die britische Besatzungszone in drei Flächenstaaten (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) aufzuteilen, die Mehrheit.[2] Der erste Ministerpräsident Niedersachsens war bis 1955 Hinrich Wilhelm Kopf (1893–1961) der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Bei der Landtagswahl am 9. Oktober 2022 konnte sich erneut die SPD mit Ministerpräsident Stephan Weil durchsetzen. Sein größter Konkurrent Bernd Althusmann der CDU kündigte nach der zweiten Niederlage bei Landtagswahlen seinen Rücktritt als CDU-Landeschef in Niedersachsen an, auch CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer will seinen Posten abgeben. Die FDP kam mit 4,7 Prozent nicht mehr in den Landtag.[3]

Von 2003 bis 2010 war Christian Wulff (CDU) Ministerpräsident des Landes Niedersachsen. Nachdem dieser 2010 zum Bundespräsidenten gewählt worden war, wurde David McAllister (CDU) zum neuen Regierungschef gewählt. 2013 verlor dieser die Wahl und Stephan Weil (SPD) wurde neuer Ministerpräsident einer rot-grünen Landesregierung. 2017 fanden in Niedersachsen Landtagswahlen statt, nachdem die rot-grüne Koalition unter Ministerpräsident Weil ihre Einstimmenmehrheit im August 2017 durch Übertritt der Abgeordneten Elke Twesten von Bündnis 90/Die Grünen zur CDU verloren hatte. Bei dieser Landtagswahl wurde Weil wiedergewählt.

Literatur

  • Dieter Brosius: Niedersachsen. Das Land und seine Geschichte in Bildern, Texten und Dokumenten. Ellert und Richter, Hamburg 2006, ISBN 3-8319-0265-8
  • Hans-Jürgen Häßler: Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-61-9
  • Ingo Helm, Christoph Weinert: Die Geschichte Norddeutschlands. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-455-09520-8
  • Bernd Ulrich Hucker (Hrsg.): Niedersächsische Geschichte. Wallstein-Verlag, Göttingen 1997, ISBN 3-89244-223-1
  • Hans Patze (Begr.): Geschichte Niedersachsen. 7 Bände. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1977. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, 36)
  • Dietrich Steckhan: Niedersachsen. Landeskunde und Landesentwicklung. (Hrsg.: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Bildungstechnologie [Landesbildstelle]), Schlütersche Verlags-Anstalt, Hannover 1980, ISBN 3-87706-021-8

Weblinks

Quellen