Vaduz

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Wappen von Vaduz
Blick auf Vaduz, 2008
Landtagsgebäude und Regierungsgebäude von Liechtenstein in Vaduz, 2009

Vaduz ist der Hauptort und der Residenzort des Fürstentums Liechtenstein. Der Ort im Oberland ist Sitz der Staatsregierung und des Erzbistums Vaduz. Die Gemeinde umfasst das Dorf Vaduz und dessen unmittelbare Umgebung sowie sechs Exklaven, vier davon liegen im Rheintal.

Geschichte

1342 wurde das damalige Herrschaftsgebiet der Grafen von Bregenz geteilt, so dass die Grafschaft Vaduz entstand. 1396 erlangte diese unter den Grafen von Werdenberg-Sargans-Vaduz durch ein Privileg des Königs Wenzel von Luxemburg (1361–1419) die Reichsunmittelbarkeit.[1]

In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wurde die Grafschaft Schauplatz von Kriegen und Plünderungen, z. B. im Alten Zürichkrieg (1444–1446) oder im Schwabenkrieg (1499). Im Laufe der Zeit verschuldeten sich die Herrscher von Hohenems zunehmend, so dass sie schliesslich gezwungen waren, die Grafschaft Vaduz und die benachbarte Herrschaft Schellenberg zu verkaufen. Im Jahr 1699 erwarb Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein die Herrschaft Schellenberg und im Jahr 1712 die Grafschaft Vaduz. Am 23. Januar 1719 vereinigte Kaiser Karl VI. (1685–1740) die Grafschaft Vaduz mit der Herrschaft Schellenberg und erhob es zum Reichsfürstentum Liechtenstein. 1806 gründete Napoleon Bonaparte (1769–1821) den Rheinbund, in dem Liechtenstein ebenfalls aufgenommen und dadurch faktisch unabhängig wurde. Beim Wiener Kongress (1814 bis 1815) wurde diese Unabhängigkeit bestätigt und Liechtenstein wurde in den Deutschen Bund aufgenommen.

Ein im Jahr 1852 geschlossene Zollvertrag mit Österreich ermöglichte einen Aufschwung der wirtschaftlichen Verhältnisse. 1862 brachte eine konstitutionelle Verfassung politische Veränderung, so dass der Fürst nicht mehr uneingeschränkt herrschen konnte. Im Ersten Weltkrieg kam es zur Verarmung der Bevölkerung, zum Kriegsende wurde der Zollvertrag mit dem Kriegsverlierer Österreich-Ungarn aufgelöst. Liechtenstein näherte sich daher weiter der Schweiz an, so dass im Jahr 1923 der bis heute bestehende Zollvertrag mit der Schweiz unterzeichnet wurde. Im Zweiten Weltkrieg blieb Liechtenstein neutral und wurde nie in direkte Kriegshandlungen verwickelt. Das sorgte für die Gründung vieler neuer Industriebetriebe in Vaduz.

Literatur

  • 1969: Liechtenstein: Staat und Geschichte, Pierre Raton, Liechtenstein-Verlag
  • 1990: Brücken zur Vergangenheit : Ein Text- und Arbeitsbuch zur liechtensteinischen Geschichte - 17. bis 19. Jahrhundert, Paul Vogt, 264 Seiten, Schulamt des Fürstentums Liechtenstein
  • 2004: Brauchtum Liechtenstein: Alte Bräuche und neue Sitten, Adulf Peter Goop, Daniel Quaderer und Günther Meier, ‎272 Seiten, Alpenland Verlag, ISBN 978-3905437096
  • 2006: Alpenrheintal - eine Region im Umbau. Analysen und Perspektiven der räumlichen Entwicklung, Herausgeber Mario F. Broggi, ‎319 Seiten, Liechtensteinische Akademische Gesellschaft, ISBN 978-3721110661
  • 2007: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, Neue Ausgabe Band II: Das Oberland (Kunstdenkmäler der Schweiz), Cornelia Herrmann, 496 Seiten, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Neuauflage, ISBN ‎ 978-3906131856
  • 2013: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein, 2 Bände, Herausgeber Arthur Brunhart, 1142 Seiten, ‎Chronos, ISBN 978-3-0340-1116-7
  • 2013: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Neue Ausgabe Band I. Das Unterland (Kunstdenkmäler der Schweiz), Cornelia Herrmann, 420 Seiten, ‎ Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, ISBN 978-3952376003

Weblinks

Quellen