Atari XE-Serie

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Atari 130XE
Atari 65XE

Die Atari XE-Serie ist eine Serie von 8-Bit-Heimcomputern der US-amerikanischen Atari Corporation aus den 1980er/1990er Jahren. Sie besteht aus den Modellen Atari 130XE, Atari 65XE und Atari 800XE. Das XE steht für dabei XL-Compatible Eight Bit. Der Atari 130XE ist mit 128 KB RAM ausgestattet, die beiden Modelle Atari 65XE und Atari 800XE sind eine eine kleine Variante des Atari 130XE mit halb so viel Speicher.[1] Die Computer sind mit einem Enhanced Cartridge Interface (ECI) ausgestattet, der weitestgehend mit dem größeren Parallel Bus Interface (PBI) kompatibel ist.[2] Die Peripheriegeräte der Serien Atari 400/800 und Atari XL lassen sich fast vollständig an den XE-Geräten verwenden.[3]

Details

Die Atari Corporation ging nach dem sogenannten Video Game Crash 1984 aus der Atari, Inc. hervor.[4] Der Atari 130XE wurde im Januar 1985 auf der Winter CES in Las Vegas vorgestellt und kam im März 1985 in den Verkauf. Da es damals üblich war, Homecomputer an Fernsehern anzuschliessen, gibt es je nach Fernsehnorm drei Modelle: 130XE NTSC mit Kanalwahlschalter, 130XE PAL ohne Kanalwahlschalter und 130XE SECAM mit Farbumschalter, ohne TV-Anschluss und Kanalwahlschalter.[5] Auch der Atari 65XE kam im März 1985 in den Handel. Das Modell wurde in Mittel- und Osteuropa als Atari 800XE vermarktet. Verwendet wurde beim Atari 800XE aus Kostengründen statt der eigentlichen 65XE-Platine die des Atari 130XE, die nur mit 64 KB Arbeitsspeicher bestückt wurde. Zudem bekam der 800XE die neue Revision 3 des XL-OS. Insbesondere im sozialistisch geprägten Ostblock erfreute sich der 800XE großer Beliebtheit. In Polen wurde der Rechner zusammen mit dem dort ebenfalls noch vertriebenen 800XL noch vor dem Sinclair ZX Spectrum zwischenzeitlich zum Marktführer und auch in der DDR und der Tschechoslowakei verkauften sich XL und XE gut. Im Nahen Osten kam mit dem intern 65XEN genannten Modell eine speziell auf den arabischen Markt angepasste Version auf den Markt. Später erfolgte abermals eine kleine Überarbeitung von 65XE / 800XE, wobei die bis dahin verwendeten acht 64 KBit-Speicherchips gegen zwei 256 KBit-Chips getauscht wurden. Beim Atari 65XE (PAL) aus dem Jahr 1985 ist nur der Modulschacht vorhanden, aber kein Expansionport. Der Expansionport kam in den späteren Modellen noch hinzu. Beim Atari 65XE (NTSC) aus dem Jahr 1987 ist auch noch ein Schalter für die Kanalwahl vorhanden, der bei den anderen Modellen fehlt. Beim Atari 65XE (SECAM) ist hingegen ein Farbumschalter hinzugekommen.[3][6]

Im Frühjahr 1989 wurde die Entwicklung neuer XE-Produkte eingestellt. Bis Sommer 1991 lief die Produktion bei ATMC (Atari Taiwan Manufacturing Company[7]) in Taiwan, dann bis Jahresende 1992 in China. Der Vertrieb lief noch bis 1993.[3] Die Spielkonsole Atari XEGS basiert auf dem den Atari 800XL/Atari 65XE Computern.

Technische Daten

  • CPU: Atari SALLY (Variante des MOS 6502) mit 1,79 MHz (NTSC) / 1,77 MHz (PAL)
  • RAM: 128 KB (130XE) / 64 KB (65XE, 800XE)
  • ROM: 24 KB (8 KByte Atari Basic, 14 KByte Kernel)
  • Grafikchips: ANTIC ("Alpha Numeric Television Interface Controller"), GTIA ("Graphic Television Interface Adapter")
  • Auflösung: Text: 40 x 24 / Grafik: 20 x 12 bis 320 x 192 Pixel
  • Farben: 16 aus 256 bei den vorgegebenen Modi, 256 bei Selbstprogrammierung möglich
  • Soundchip: POKEY ("POtentiometer and KEYboard Integrated Circuit")
  • Ton: 4 Stimmen (PSG), mono
  • Tastatur: Schreibmaschine, 57 Tasten + 5 Funktionstasten
  • I/O: 1 x Steckmodul, 1 x Systembus (je nach Modell), 1 x seriell (SIO), 1 x Video, 1 x HF, 2 x Joystick
  • Betriebssystem: Atari XL-OS Rev. 2, Rev. 3 oder Rev. 3B (je nach Modell)[8]
  • Größe: 35 x 6 x 23,3 cm
  • Gewicht: 1800 g[3]

Emulation

Der Atari 130XE wird von dem plattformübergreifenden Multi-System-Emulator MAME nur teilweise emuliert.[9] Der Atari 65XE / Atari 800XE wird hingegen vom Emulator MAME bereits fast vollständig emuliert (Stand MAME 0.253 vom 30. März 2023).[10][11]

Weblinks

Quellen