Frankreich

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Französische Republik
République française
Wahlspruch: Liberté, Égalité, Fraternité
(französisch für „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“)
Amtssprache(n) Französisch
Hauptstadt Paris
Staats- und
Regierungsform
semipräsidentielle Republik
Währung 1 Euro (EUR) = 100 Cent
CFP-Franc (XPF) (teilweise Überseegebiete)
Gründung 987–1791: Königreich Frankreich
1792–1804: Erste Französische Republik
1804–1814/1815: Erstes Kaiserreich
1814/1815–1830: Restauration
1830–1848: Julimonarchie
1848–1852: Zweite Französische Republik
1852–1870: Zweites Kaiserreich
1870–1940: Dritte Französische Republik
1940–1944: Vichy-Regime
1944–1946: Provisorische Regierung der Französischen Republik
1946–1958: Vierte Französische Republik
seit 1958: Fünfte Französische Republik
Nationalhymne La Marseillaise / alternativ:
Chant de guerre pour l’armée du Rhin
„Kriegslied für die Rheinarmee“)
Nationalfeiertag 14. Juli
Zeitzone France métropolitaine:
UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Überseegebiete:
UTC−10 bis UTC+12
Kfz-Kennzeichen F
ISO 3166 FR, FRA, 250
Top-Level-Domain France métropolitaine: .fr
Überseegebiete: .bl, .gf, .gp, .mf, .mq, .nc, .pf, .pm, .re, .tf, .wf, .yt
Telefonvorwahl France métropolitaine: +33
Überseegebiete: +262, +508, +590, +594, +596, +681, +687, +689

Frankreich (amtlich Französische Republik, französisch République française [ʁe.py.ˈblik fʁɑ̃.ˈsɛz], Kurzform (la) France Zum Anhören anklicken [fʁɑ̃s]) ist ein Staat in Westeuropa. Zu dem demokratischen und zentralistischen Einheitsstaat gehören verschiedene Inseln und Gebiete in Übersee. Die Hauptstadt ist Paris.

Das Land ist flächenmäßig das größte der Europäischen Union. Etwa 64,7 Millionen Einwohner (Stand: 2010) leben in Frankreich[1], davon etwa 63,7 Millionen in Metropolitan-Frankreich (Stand: 2013).[2]

Frankreich weist zum Teil sehr unterschiedlich geprägte Landschaftsformen auf und ist überwiegend von Ebenen oder Hügeln geprägt. Im Südosten und an der Grenze zur Iberischen Halbinsel ist das Land gebirgig. Hauptgebirge sind die Pyrenäen im Südwesten, das Zentralmassiv im Zentrum der Südhälfte des Landes sowie im Osten die Vogesen, der Jura und die Alpen. Der höchste Berg Frankreichs ist mit knapp 4810 Meter Höhe der Mont Blanc in den Alpen. Er wird oft auch als der höchste Berg Europas angesehen. Der Elbrus im europäisch-asiatischen Grenzbereich ist mit 5642 Meter höher, jedoch keinem Kontinent eindeutig zugeordnet, da es für die innereurasische Grenze keine allgemeinverbindliche Festlegung gibt.

Verwaltungsgliederung

Frankreich in seit dem 1. Januar 2016 in 18 Regionen (régions) gegliedert. Die fünf Regionen Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana, Mayotte und Réunion befinden sich in Übersee und hatten bis zur Verfassungsänderung 2003 den Status eines Übersee-Départements. Eine Region ist ihrerseits in Départements unterteilt, die 101 Départements sind wiederum in Arrondissements unterteilt. Die 335 Arrondissements stellen jedoch keine eigene Rechtspersönlichkeit dar. Die 2054 Kantone (cantons) dienen nur als Wahlbezirk für die Wahl der Generalräte. Die kleinste und älteste organisatorische Einheit sind die Gemeinden (communes).

Verwaltungsgliederung Frankreichs


Regionen ohne Übersee-Regionen:
Region Lage Präfektur Anzahl Départements
Auvergne-Rhône-Alpes Lyon 12
Bourgogne-Franche-Comté Dijon 8
Bretagne Rennes 4
Centre-Val de Loire Orléans 6
Grand Est Straßburg 10
Hauts-de-France Lille 5
Île-de-France Paris 8
Korsika (Collectivité territoriale) Ajaccio 2
Normandie Rouen 5
Nouvelle-Aquitaine Bordeaux 12
Okzitanien Toulouse 13
Pays de la Loire Nantes 5
Provence-Alpes-Côte d’Azur Marseille 6

Geschichte

Im Jahr 1945 war Frankreich eines der 51 Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen. Am 4. April 1949 war Frankreich Gründungsmitglied der NATO. Am 5. Mai 1949 war Frankreich Gründungsmitglied des Europarates. 1951 wurde in Paris der Vertrag zur Gründung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, auch Montanunion) beschlossen. Am 1. Januar 1958 war Frankreich Gründungsmitglied der Europäischen Union. 1961 war Frankreich Gründungsmitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Am 15. Mai 2012 wurde François Hollande (* 1954) der Staatspräsident Frankreichs. Am 31. März 2014 wurde Manuel Valls (* 1962) der Premierminister Frankreichs. Valls löste Jean-Marc Ayrault (* 1950) ab, der nach dem desaströsen Ausgang der Kommunalwahlen am 30. März 2014 für die französischen Sozialisten zurückgetreten war. Am 6. Dezember 2016 wurde Bernard Cazeneuve (* 1963) der französische Premierminister. Am 23. April 2017 fand der erste Wahlgang der Präsidentschaftswahl 2017 statt. Emmanuel Macron (* 1977) der erst 2016 von ihm gegründeten Partei En Marche! und Marine Le Pen (* 1968) des rechtspopulistischen Front National (FN) kamen in die Stichwahl, die etablierten Parteien wurden abgewählt. Die Stichwahl wurde am 7. Mai 2017 durchgeführt. Emmanuel Macron bekam 66,10%, Marine Le Pen bekam 33,90% der gültigen Stimmen. Über 4 Millionen Wähler gaben einen leeren (Blancs) oder stark beschädigten (Nuls) Stimmzettel ab, wodurch diese nicht in die Wertung eingingen.[3] Nach der Wahl benannte sich Macron Partei En Marche! um nach La République en Marche um und Macron legte zeitgleich den Vorsitz nieder.[4] Macron übernahm am 14. Mai 2017 die Amtsgeschäfte von Hollande. Am 15. Mai 2017 wurde Édouard Philippe (* 1970) der Premierminister Frankreichs. Bei der Parlamentswahl am 11. Juni 2017 gewann La République en Marche die erste Runde deutlich.[5] Bei der zweiten Runde am 18. Juni 2017 erreichte Macrons Partei La République en Marche die absolute Mehrheit. Am 3. Juli 2020 übernahm Jean Castex (* 1965) das Amt des Premierministers von Édouard Philippe. Die Stichwahl zur Präsidentenwahl am 24. April 2022 gewann Amtsinhaber Macron mit 58,2 % der Stimmen gegen Marine Le Pen.[6] Am 16. Mai 2022 trat Premier Jean Castex nach der Wiederwahl von Präsident Macron von seinem Amt wie in Frankreich üblich zurück. Nachfolgerin wurde die bisherige Arbeitsministerin Élisabeth Borne (* 1961).[7]

Am 8. Januar 2024 trat Premiermenisterin Élisabeth Borne zurück. Sie hatte Macrons Vorhaben beim Immigrationsgesetz immer energisch verteidigt, und sich damit die Wut vieler Abgeordneter zugezogen, die ihr Verfassungstricks vorwarfen, um ungeliebte Reformen durchzudrücken.[8] Formell ist der Rücktritt des Premierministers in Frankreich an den Rücktritt der gesamten Regierung gekoppelt. Wie Borne sind sämtliche Ministerinnen und Minister daher zunächst nur noch geschäftsführend im Amt.[9] Am Folgetag übernahm Gabriel Attal (* 1989) das Amt des Premierministers von Frankreich.

Literatur

  • Alfred Pletsch, Hansjörg Dongus und Henrik Uterwedde: Frankreich. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. WBG, Darmstadt 2003, 2. Aufl. ISBN 3-534-11691-7
  • Bernhard Schmidt, Jürgen Doll, Walther Fekl, Siegfried Loewe und Fritz Taubert: Frankreich-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Schmidt, Berlin 2006, ISBN 3-503-07991-2

Weblinks

Quellen